Sicher kennen Sie das Problem, dass Sie jemand eine Trauerkarte schreiben müssen, Ihnen aber einfach die Worte fehlen. Was schreibt man bei einem großen Verlust auf solch eine Trauerkarte? Können Worte überhaupt trösten, oder sollte man besser ganz darauf verzichten?
Eine Trauerkarte zu schreiben und sie den Hinterbliebenen zukommen zu lassen, ist aber nicht nur eine gesellschaftliche Pflicht, der Sie sich in vielen Fällen einfach nicht entziehen können, sondern dieser Brauch hat einen tieferen Sinn: Sie geben mit dem Schreiben einer Trauerkarte zu Erkennen, dass Sie überhaupt von dem Todesfall Kenntnis bekommen haben, dass Sie wissen, welche Personen unter diesem Verlust besonders zu leiden haben, und dass Sie der Schmerz dieser Menschen nicht gleichgültig lässt.
Was Sie auf eine Trauerkarte schreiben, hängt dabei vor allem davon ab, wie nahe Ihnen der Verstorbene gestanden hat.
Vorgedruckte Kondolenzkarten nehmen oder selbst eine Trauerkarte schreiben?
Es gibt spezielle Kondolenzkarten (meist gleich mit passendem Umschlag) zu kaufen, so dass Sie nicht unbedingt selbst eine Trauerkarte schreiben müssen. Zur Not reicht es aus, unter den Kondolenzspruch nur noch Ihren Namen zu setzen. Das empfiehlt sich vor allem bei Kondolenzschreiben, die an Personen verschickt werden, zu denen Sie keine persönliche Beziehung haben, denen zu schreiben Sie sich aber verpflichtet fühlen.
Ist jemand aus Ihrem Freundeskreis von dem Trauerfall betroffen, wäre es allerdings zu wenig, wenn Sie sich hinter einer vorformulierten Kondolenzkarte verstecken. In einem solchen Fall sollten Sie schon ein paar persönliche Sätze finden, wenn Sie eine Trauerkarte schreiben.
Standen Sie dem Verstorbenen selbst nahe, könnten Sie außer den Beileidsbekundungen auch davon schreiben, was Ihnen sein Tod bedeutet und welche guten Erinnerungen Sie an ihn haben. Je persönlicher Sie Ihre Trauerkarte schreiben, desto tröstlicher wird sie auf die trauernden Angehörigen wirken.
Einen Kondolenzbesuch machen, anrufen oder eine Trauerkarte schreiben?
Für welche der drei Möglichkeiten, Ihre Anteilnahme am Verlust eines geliebten Menschen zum Ausdruck zu bringen, Sie sich entscheiden sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn Sie die Hinterbliebenen nur oberflächlich kennen, ist es sicher das Beste, eine Trauerkarte zu schreiben. Stehen Sie den Angehörigen des Verstorbenen näher, könnte es diesen helfen, wenn sie außer einer schriftlichen Beileidsbekundung auch noch einen Anruf von Ihnen erhalten.
Einen Menschen, der einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat, in den ersten Tagen danach zu besuchen, empfiehlt sich hingegen nur, wenn Sie und der Hinterbliebene sich so nahe stehen, dass Ihre Gegenwart dem Betroffenen eine echte Hilfe ist. Was vielen Trauernden darüber hinaus Trost in ihrem Leid spendet, ist, wenn jemand an den ersten Todestag des Verstorbenen denkt und dem Hinterbliebenen zu diesem Anlass noch einmal eine Trauerkarte schreibt.